Benzin-Stabilizer
Benzinstabilisatoren sind Additive, die dazu dienen, die Qualität von Benzin über längere Lagerzeiten hinweg zu erhalten und Schäden am Kraftstoffsystem zu verhindern. Sie sind besonders nützlich für Fahrzeuge oder Geräte, die über längere Zeiträume (z.B. über den Winter) stillgelegt werden, wie Motorräder, Rasenmäher, Oldtimer, Boote oder Stromgeneratoren.
Die Wirkung von Benzin-Stabilizern basiert auf mehreren Mechanismen:
- Verhinderung von Oxidation: Benzin ist ein Gemisch aus Kohlenwasserstoffen und reagiert mit Sauerstoff (oxidiert), insbesondere bei Kontakt mit Luft, Wärme und Metallen. Diese Oxidation führt zur Bildung von Harzen, Lacken und Ablagerungen, die das Kraftstoffsystem (Tank, Leitungen, Vergaser, Einspritzdüsen) verstopfen und die Zündfähigkeit des Benzins herabsetzen können. Benzinstabilisatoren enthalten Antioxidantien, die diese chemischen Reaktionen neutralisieren oder verlangsamen und so die Zersetzung des Kraftstoffs verhindern.
- Bindung von Wasser/Schutz vor Feuchtigkeit: Moderne Benzinsorten, insbesondere E10 (mit bis zu 10% Ethanol), sind hygroskopisch, d.h., sie ziehen Wasser aus der Umgebungsluft an. Wasser im Kraftstoff kann zu Korrosion im Tank und in den Leitungen führen und die Bildung von Mikroorganismen (Bakterien, Pilze) fördern, die zu Schlamm- und Schaumbildung führen. Stabilisatoren enthalten oft Emulgatoren, die Kondenswasser im Tank binden und im Kraftstoff verteilen, sodass es später mit verbrannt werden kann, oder sie bilden eine Schutzschicht, die das Anhaften von Wasser an Metallteilen verhindert.
- Reinigung und Schutz vor Ablagerungen: Viele Benzinstabilisatoren enthalten auch Detergentien (Reinigungsmittel) und Dispergiermittel. Diese Komponenten helfen, bereits vorhandene Ablagerungen, Verharzungen und Verlackungen im Kraftstoffsystem zu lösen und deren Neubildung zu verhindern. Sie sorgen für eine saubere Verbrennung und eine optimale Funktion der Einspritzdüsen oder des Vergasers.
- Schmierung: Einige Stabilisatoren enthalten schmierende Komponenten, die empfindliche Bauteile wie Einspritzdüsen, Vergaserklappen und Pumpenmembranen schützen, da die Schmierwirkung von reinem Benzin mit der Zeit nachlassen kann.
Zusammenfassend wirken Benzinstabilisatoren, indem sie:
- die chemische Zersetzung des Kraftstoffs durch Oxidation verlangsamen oder verhindern.
- das Eindringen und die Auswirkungen von Wasser im Kraftstoffsystem minimieren.
- Ablagerungen und Verunreinigungen beseitigen oder deren Bildung verhindern.
- oft auch einen Korrosionsschutz bieten.
Durch diese vielfältigen Wirkungen wird die Lebensdauer des Benzins verlängert (oft bis zu 24 Monate), Startprobleme nach längeren Standzeiten vermieden und die Funktionsfähigkeit des Motors und des Kraftstoffsystems erhalten. Es ist wichtig, den Stabilisator vor der Stilllegung des Geräts in den Tank zu geben und den Motor noch eine Weile laufen zu lassen, damit sich der Stabilisator im gesamten Kraftstoffsystem verteilen kann.